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Was Hunde nicht mögen

Mangelnde oder widersprüchliche Sprache/Körpersprache: Auch wenn wir Hunden Wortsignale wie “Sitz” und “Platz” beibringen, verstehen sie unsere Worte nicht und zu viel davon kann sie verwirren. Hunde orientieren sich in erster Linie an unserer Körpersprache. Häufig jedoch widerspricht diese dem gesagten Wort, z. B. wenn wir frontal zum Hund stehen und ihn rufen und ihm durch unsere Körpersprache eher signalisieren (Stop oder bleib fern).

 

Direkten Blickkontakt und frontal auf sie zuzugehen: Höfliche Hunde schauen sich nicht gegenseitig in die Augen, denn in der Hundesprache bedeutet Blickfixierung dem anderen zu drohen (auch Drohfixieren genannt). Und frontal aufeinander zuzulaufen, gilt in der Hundewelt zumindest ebenfalls als unhöflich, denn Hunde nähern sich einander im mehr oder weniger großem Bogen an. Darum sollten auch wir uns unbekannten Hunden, aber besonders auch unsicheren und ängstlichen Hunden, immer eher seitlich nähern, dabei den Blick abwenden und ruhig und nicht zu laut sprechen. Dadurch signalisieren wir dem Hund: ‚Ich bedeute keine Gefahr für Dich.‘

 

Umarmungen: Ebenso wie beim Streicheln auf dem Kopf empfinden Hunde eine Umarmung als unangenehm oder sogar als ernsthafte Bedrohung.  Anzeichen wie Gähnen, über die Schnauze lecken oder den Kopf wegdrehen sind ein sicheres Zeichen dafür, dass Ihr Hund dies ganz und gar nicht mag.

 

Kopfstreicheln: Hunde mögen es gar nicht von oben auf dem Kopf gestreichelt oder sogar getätschelt zu werden. Einige lernen es über die Zeit zu ertragen, aber genauso sollte es ja nicht sein.  Von Fremden mögen sie es schon mal überhaupt nicht, und es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass es auch nicht passiert. Besser ist es, wenn Fremde, denen Sie Ihr Okay zum Streicheln gegeben haben, weil Ihr Hund keine Abneigung signalisiert, sich seitlich nähern, vielleicht sogar in die Hocke gehen und erst einmal die obere Handfläche (damit signalisieren Sie dem Hund, dass sie nicht zugreifen werden, was Sie somit auch nicht tun sollten) zum Schnüffeln anbieten. Vielleicht mag Ihr Hund es dann von der Person an der auf seiner Seite befindlichen Schulter oder auf dem vorderen Rücken gestreichelt zu werden.

 

Nicht schnüffeln zu dürfen und ständig weiterkommandiert oder -gezogen zu werden: Hunde müssen die Welt schnüffelnderweise erkunden und entdecken, das ist ein natürliches Bedürfnis und sorgt für Auslastung und Zufriedenheit. Deshalb sollten Sie Ihren Hund nicht ständig weiterkommandieren oder gar -ziehen, sondern ihm genügend Zeit lassen, die Umgebung geruchlich zu erkunden. Geben Sie ihrem Hund dazu aber auch die Möglichkeit und laufen Sie möglichst in der Natur oder – falls dies mal nicht möglich sein sollte - so an der Straße oder auf dem Gehweg, das Ihr Hund ungefährdet die Möglichkeit hat, ausgiebig an Laternenpfählen, Sträuchern, Gras, Bäumen, Hecken und Zäunen zu schnüffeln. Bringen Sie Abwechslung in Ihre Spaziergänge, gehen Sie öfter neue Strecken, erkunden Sie gemeinsam ein neues Gelände, oder verändern Sie bereits bekannte Routen.

 

Mangelnde Routine und Rituale: Unsere Hunde brauchen Regeln und Strukturen. Ständig neues Futter, neue Leckerchen, sprunghaftes Verhalten, ständig wechselnde Auslastungen, … all das, was wir als Abwechslung vielleicht mögen oder brauchen, verunsichert Hunde. Ein strukturierter Alltag mit klaren Regeln;  dann spricht auch nichts gegen wechselnde Unternehmungen.

 

'Sag doch mal Hallo' oder 'Geh spielen' - Aufforderungen: Hunde suchen sich Sozialkontakte zu und mit Artgenossen und Menschen selbst aus: Hunde haben auch Bedürfnisse und Vorlieben. Es gibt Menschen und auch Artgenossen, die sie lieber mögen und welche die sie lieber meiden möchten. Deshalb zwingen Sie Ihren Hund bitte niemals zum Kontakt mit Artgenossen oder / und Menschen.

 

Ärgern ein No-Go: Nicht nur, aber besonders Kinder, die wenig Erfahrung mit Hunden haben oder sogar unsicher sind, ärgern Hunde indem sie ihnen an der Rute oder den Ohren ziehen, sie beim Bellen nachäffen oder ihnen Leckerchen wegnehmen oder welche hinhalten, um sie dann schnell wieder wegzuziehen. Hunde empfinden dies ganz und gar nicht als Scherz, sondern können frustriert oder sogar aggressiv reagieren.  Es ist unsere Aufgabe dafür zu sorgen, dass unser Hund nicht in solche Situationen gerät.

 

Unberechenbar, unzuverlässig, ständig gestresst oder desinteressiert am Hund: Unsere Emotionen und Gefühle nehmen unsere Hunde genau wahr und sie übertragen sich auf sie. Derartige Emotionen können unsere Hunde zutiefst verunsichern und zu aggressivem Verhalten oder Verhaltensstörungen, wie Kreiseln, sich in die Rute beißen, … führen.

 

 

 

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