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Mythen & Fakten

Mythos

Hunde leben mit uns oder mit nicht-verwandten Hunden in einem Rudel.

 

 

 

Hunde und auch Wölfe leben in Hierachien.

 

 

 

 

 

 

 

Der Mensch muss Rudelführer sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Einem alten Hund kannst Du keine neuen Tricks beibringen (Sprichwort aus England).

 

 

 

 

 

 

 

Kastrationen schützen vor Erkrankungen und haben positiven Einfluss auf das Verhalten von Hunden, insbesondere Rüden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Hunde regeln das schon unter sich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Hund darf nichts und niemanden anbellen, anknurren, die Zähne fletschen oder sogar abschnappen (bewusstes in die Luft schnappen).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mein Hund weiß genau, dass er etwas falsch gemacht hat; er schämt sich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Hund, der einmal gebissen hat, wird es immer wieder tun und ein Hund der Wild gerissen hat (hat Blut geleckt), wird auch dies immer wieder tun.

 

 

 

Ein Hund der Menschen anspringt, hat keinen Respekt vor ihnen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welpenschutz

 

 

 

 

 

 

 

Alphawurf, Nackenschütteln und Schnauzengriff

 

 

 

Fakt

Bei einem Rudel handelt es sich um Lebewesen einer Art, die im Normalfall auch miteinander verwandt sind.

 

Wölfe in freier Wildbahn leben in einer Familienstruktur; nicht miteinander verwandte Hunde, aber auch Hunde mit uns Menschen leben in einer der Familienstruktur ähnlichen Gruppenstruktur. Mehr zur Rudelstruktur bei Wölfen https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/wolf/wissen/18742.html.

 

 

 Aufgrund der o. g. Fakten ist klar, das 1. der Mensch niemals Rudelführer eines oder mehrerer Hunde sein könnte, 2. Hunde nicht in hierachischen Strukturen leben. Zudem sind Hunde hochsoziale Lebewesen, sehr anpassungsfähig und Konfliktvermeider, denn jede Auseinandersetzung kann das Grundbedürfnis nach Sicherheit und körperlicher Unversehrtheit - die überlebenswichtig sind - gefährden. Der Mensch sollte seine(n) Hund(e) liebevoll, fair und konsequent erziehen und behandeln; Regeln aufstellen und Grenzen setzen. Unsere Hunde orientieren sich dann gerne an uns.

 

Hunde sind - genau wie wir - bis ins hohe Alter lernfähig und - willig. Es ist sogar wichtig, den alternden Hund, dessen körperliche Fähigkeiten langsam nachlassen, geistig zu fördern und zu fordern. Wichtig ist es nur, dass einem älteren Hund, der vielleicht nicht viel in seinem Leben gelernt hat, das Lernen erst einmal geduldig beigebracht wird.

 

Eine Kastration ist immer ein medizinischer Eingriff zur Entfernung von Organen und dieser ist mit Ausnahmen grunsätzlich verboten (§ 6 TierSchG https://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/__6.html). Auch auf das Verhalten hat eine Kastration nur sehr eingeschränkt in einigen Fällen positiven Einfluss. So sollte ein Hund mit Ängsten d. h. auch ein in unseren Augen unsicherer, nicht kastriert werden. Einen unsicheren Hund zu kastrieren, führt häufig zu einer Angstaggression. Einen empfehlenswerten Blogartikel zum Thema gibt es hier:

 

Teil I: http://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=18951.

 

Teil II: http://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=18956

 

Das Thema hat einen eigenen Artikel verdient. Fakt ist aber: Wenn Hunde Dinge untereinander regeln, ist die Gefahr, das einer der Hunde bzw. beide oder mehrere und vielleicht sogar Menschen zu Schaden kommen, sehr hoch. Außerdem: Auf der einen Seite sollen Hunde möglichst nichts selber entscheiden, aber ob sie in eine Rauferei oder sogar Beisserei geraten, das dann schon?

 

Alle genannten Verhaltensweisen gehören zum normalen Kommunikationsverhalten von Hunden. Wir Menschen möchten nicht, das unsere Hunde dieses Verhalten zeigen, sind dann jedoch auch veranwortlich dafür, dass sie es auch nicht zeigen müssen. Auch dieses Thema verdient eine eigene Abhandlung. Soviel an weiteren Fakten: Es kann alleine für das Knurren u. a. folgende Gründe geben: 

 

  • zur Verteidigung von Ressourcen (Spielzeug, Futter, Menschen, ...)
  • bei Angst
  • bei Schmerzen
  • Frustration
  • mangelnde Impulskontrolle
  • Stress

 

Außerdem gibt es noch das sogenannte Spielknurren, hierbei ist der Hund entspannt, die Körperhaltung locker und kurvig. Einige Hunde 'knurren' auch beim Kuscheln mit ihrem Menschen. Auch hier sind der gesamte Körper sowie die Mimik des Hundes entspannt.

 

Wird einem Hund der knurrt, dieses regelmässig verboten, ändert sich die Ursache seines Knurrens (ein schlechtes Gefühl) nicht, und es besteht die Gefahr, das er das Knurren zukünftig unterlässt und zu einer höheren Eskalationsstufe übergeht.

 

Hunde sind soziale Wesen, möchten zur Gruppe dazu gehören und uns somit gefallen. Wenn sie merken, dass ein Mensch verärgert ist, fühlen sie sich ausgeschlossen und zeigen sogenannte Beschwichtigungssignale und/oder Demutsgesten. Viele Hund zeigen dies Verhalten z. B. auch, wenn es bei einer Diskussion zwischen ihren Menschen mal hitziger zu geht. Außerdem gibt es dazu einen Test, den jeder machen kann: Wenn Ihr Hund nicht im Raum ist, verteilen Sie den Inhalt eines Papierkorbs auf dem Boden. Rufen Sie dann Ihren Hund freundlich zu sich. Hat Ihr Hund bereits die Erfahrung gemacht, dass er bei umgekipptem Papierkorb und/oder Unprdnung geschimpft wird, wird er Sie trotz Ihres freundlichen Verhaltens zu beschwichtigen versuchen, denn er verknüpft die damaligen Situationen mit der aktuellen.  Reagiert Ihr Hund nicht demütig oder beschwichtigend, hat er die Situationen nicht miteinander verknüpft oder Sie haben ihn in solch einer Situation noch nie ausgeschimpft. Wenn Sie das Ganze später wiederholen und Ihren Hund dieses Mal auch nur leicht erregt zu sich rufen, so als ob Ihr Hund, die Unordnung veranstaltet hätte, wird er Sie beschwichtigen und / oder Ihnen gegenüber Demutsgesten zeigen. Und hier noch ein Link zu weiteren wissenschaftlichen Experimenten dazu: https://www.wissenschaft.de/umwelt-natur/was-der-hundeblick-tatsaechlich-sagt/

 

 

Beide Aussagen sind viel zu pauschal. In jedem Fall muss man die genauen Umstände und Vorgeschichte des Hundes kennen. In den allermeisten Fällen bleibt es dann mit dem passenden Management und Training bei einmaligen Vorfällen.

 

Hunde springen uns Menschen aus verschiedenen Gründen an, wobei die erstgenannten die häufigsten sind:

 

  • sogenanntes Mundwinkellecken als Demutsgeste und / oder Begrüßungsverhalten
  • mangelnde Impulskontrolle
  • Frustration
  • Übersprungshandlung*
  • mangelndes Training

* Übersprungshandlung: Verhalten als Ausdruck eines Konfliktes (das Verhalten erscheint der Situation unangemessen, wie plötzliches sich Kratzen, plötzliches intensives am Boden Schnüffeln, ...)

 

Welpenschutz im eigentlichen Sinne existiert nur innerhalb eines echten Rudels gegenüber verwandten Tieren. Jeder Kontakt zwischen Welpen und sehr gut sozialisierten erwachsenen Hunden sollte wohldosiert, gut überlegt und kontrolliert erfolgen. Überlassen Sie die Hunde niemals sich selber.

 

Dies ist nicht nur überholt, sondern wurde selbst von vielen Trainern, die über Strafen arbeiten, nie eingesetzt.

 

 

                                                                                     

Wir haben Wölfe nicht verdammt für das, was sie sind, sondern für das, von dem wir fälschlicherweise - aber gewollt - dachten, was sie sind: der Inbegriff eines grausamen rücksichtslosen Killers. Dabei ist dieser Mythos in Wirklichkeit nur eine Reflexion unserer selbst. - Fareley Mowat

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